Wohnen der Zukunft im "Green-Village"

In Eisenstadt, der burgenländischen Hauptstadt, entsteht auf den Kirchäcker-Gründen mit dem „Green Village“ die bisher größte Passivhausanlage des Bundeslandes. Die Wohnanlage umfasst insgesamt 155 moderne Wohnungen, wovon im ersten Bauabschnitt 71 realisiert werden. Die Wohnanlage wurde als „klima:aktiv“-Gebäude konzipiert. Die B-Süd, ein Tochterunternehmen der Bau- und Wohnungsgenossenschaft „Wien Süd“, sieht darin eine neue Qualität von Wohnen: Die Mieter oder auch Käufer der Wohneinheiten eines Passivhauses haben den Vorteil einer deutlichen Heizkostenreduktion gegenüber einer Wohnung im – ebenfalls fortschrittlichen – Niedrigenergiehausstandard. „Das zukunftsweisende Gebäude entspricht den ökologischen Anforderungen unserer Zeit“, meint auch DI Kajetan Pfeiffer vom Architekturbüro Halbritter & Hillerbrand: „Zur Umsetzung des Passivhausstandards kamen logischerweise der Schöck Isokorb zum Einsatz.“

Balkone für hohe Wohnqualität

Jede Wohnung der modernen Passivhauswohnanlage verfügt über einen Balkon oder eine Terrasse. Die Erdgeschoßwohnungen haben Eigengärten samt Gerätehütten. Der Balkonanschluss mit dem Schöck Isokorb ist nicht nur sehr energieeffizient und minimiert die Wärmebrücke, sondern er bietet auch ein hohes Maß an gestalterischer Freiheit wie beispielsweise einen barrierefreien Balkonanschluss. Schöck ist an der Verwirklichung mit 275 Stück Isokorb Typ KXT für die thermische Trennung der Balkone beteiligt. Der neue Isokorb-Typ verfügt über einen 120 mm Dämmkörper und ist damit auf die zunehmenden Dämmstoffdicken der Fassade angepasst. Dadurch und durch die Verwendung von Materialien mit reduzierten Wärmeleitfähigkeiten ist dieser Typ vom Passivhausinstitut Darmstadt als „Wärmebrückenarme Konstruktion“ zertifiziert. Trotz hoher Anforderungen an die Energiestandards brauchen die Bewohner damit nicht auf frei auskragende Balkone und damit auf Wohnqualität zu verzichten.

Energiegewinnung aus der Natur

Beim „Green Village“ handelt es sich um einen großvolumigen gemeinschaftlichen Wohnbau. „Diese verdichtete Bauweise hat den Vorteil, dass man weniger Fläche verbraucht und die Landschaft weniger verhüttelt wird“ bestätigt DI Pfeiffer. Eine Besonderheit des Bauvorhabens liegt in der Weiterentwicklung und Verbesserung der Qualitäten eines Niedrigenergiehauses. Der Energieaufwand und die Heizkosten im Passivhaus liegen um rund 25 Prozent unter jenen eines Niedrigenergiehauses. Das Kirchäcker „Green Village“ wird mit biogener Fernwärme für die Fußbodenheizung versorgt .Sonnenkollektoren unterstützen die Warmwasseraufbereitung und Photovoltaikzellen decken den Tagesstrombedarf im Sommer ab. Die Anlage ist mit einer Vollwärmeschutzfassade ausgestattet. Die niederösterreichische Firma AMiP engagiert sich bei diesem Projekt als Bauphysiker und war maßgeblich an der Planung der Passivhausbauweise beteiligt. Neben den umfangreichen bauphysikalischen Leistungen ist AMiP auch mit der Zertifizierung des Gebäudes betraut. Dazu zählt beispielsweise die Messung der Gebäudedichte durch einen Blower-Door-Test.

Land fördert grünes und gesundes Wohnen

Die geförderte Wohnhausanlage in der Johann-Sebastian-Bach-Gasse ist ein klima:aktiv Haus im Passivhausstandard. Bei Planung und Ausführung wird dabei nicht nur auf Ökologie und Energieeffizienz geachtet, sondern auch auf Barrierefreiheit, Reduzierung von Luftdichtheit und Wärmebrücken. Die Errichtung der Wohnhausanlage wird mit Mitteln des Landes Burgenland gefördert. Dort hat man die Wohnbauförderung geändert und das Niedrigenergiehaus zum Standard erklärt, womit es für Passivhäuser nun besondere Förderungen gibt. Eine Besonderheit ist das Schwimmbad auf dem Dach. In geförderten Wohnhausanlagen ist das nur ab einer bestimmten Größenordnung möglich. Beim „Green Village“ ist diese Grenze dank zweier Wohnblöcke mit 71 plus 84 Wohnungen überschritten. Neben dem Schwimmbad ist auf dem Dach eines der beiden Bauteile auch eine Sauna mit Ruheräumen untergebracht, ebenso ein Fitnessraum. Dächer und Fassaden sind begrünt. Für jede Wohnung gibt es zwei Autoabstellplätze in der Tiefgarage. Die Wohnungen erfordern einen Finanzierungsbeitrag bis zu 49.000 € und die monatliche Miete beträgt durchschnittlich EUR 6,60/m².

Was ist klima:aktiv?

Ein „klima:aktiv“ gebautes oder saniertes Wohngebäude bedeutet beste Gebäudequalität durch hohes Planungs- und Ausführungsniveau, niedrigen Energieverbrauch und somit niedrige Heiz- und Betriebskosten sowie mehr Behaglichkeit und Komfort. Beim Neubau oder der Sanierung eines Gebäudes unter diesem Qualitätssiegel werden Entscheidungen über den Energieverbrauch der nächsten Jahrzehnte getroffen. Die Kosten beim Bau eines Passivhauses liegen etwas höher als bei herkömmlicher Bauweise, die man als Bauträger im Sinn der Nachhaltigkeit jedoch vertreten kann.

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