Modernes Balkon-System für den Altbau

Energetische Sanierung bei Bestandsgebäuden erfordert ein umfangreiches Konzept, um unnötige Wärmeverluste zu beseitigen. Die energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses in Stuttgart-Fasanenhof umfasste daher auch die Modernisierung der Balkonanlage. Dabei wurden die alten Bauteile durch großzügige Stahlbeton-Balkone ersetzt. Das hier eingesetzte Verbindungsmodul von Schöck entkoppelt die Balkonanlage thermisch vom Gebäude und wertet es damit energetisch auf. Die nachträgliche Montage von Balkonen an Altbauten ist generell eine technisch aufwändige Arbeit, bei der alle Belange in Hinblick auf Statik und Wärmedämmung berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund hat die Schöck Bauteile GmbH ein spezielles Projektteam „Vertrieb und Engineering Balkonsysteme“ geschaffen, das dem Bauunternehmer und Architekten bei der Planung und Ausführung beratend zur Seite steht. Nähere Informationen hierzu erhalten Baufachleute direkt per Fax (07223 – 967 421) oder per E-Mail (balkonsysteme@schoeck.de).

Die energetische Sanierung bestehender Gebäude gewinnt angesichts steigender Energiekosten und der aktuellen Klimasituation zunehmend an Bedeutung. Mit dem Ziel einer energetischen Grundsanierung wurde jetzt auch ein Mehrfamilienhaus in Stuttgart-Fasanenhof umfassend modernisiert. Das Gebäude wurde komplett entkernt, die Wohnungsgrundrisse verändert und den aktuellen Anforderungen angepasst. Zudem wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert.

Bei der energetischen Gebäudemodernisierung spielt auch die Balkonsanierung eine nicht unwesentliche Rolle, da Balkone eine kritische Wärmebrücke im Gebäude darstellen und der Energieverlust hier besonders groß sein kann. Wenn die auskragenden Bauteile nicht thermisch vom Gebäude entkoppelt sind, ist an dieser Stelle der Wärmeabfluss aus dem warmen Innenraum nach außen besonders hoch. Meistens ist der Balkonanschluss des Altbaus in Hinblick auf die energetische Bilanz des Gebäudes nicht mehr zeitgemäß. Diese Problematik ergab sich auch beim Mehrfamilienhaus in Stuttgart: Eine umfassende energetische Sanierung war ohne das Ersetzen der Balkonanlage nicht möglich.

Einfache Montage, optimale thermische Trennung


Die Substanz der alten, nur etwa 4,5 Quadratmeter großen Balkone war zum Teil so schlecht, dass die Tragfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden konnte. Sie stellten zudem eine massive Wärmebrücke dar. Die ursprüngliche Balkonanlage sollte durch großzügige Stahlbeton-Balkone von rund 7,5 Quadratmetern ersetzt werden. Zur Sanierung wurden die alten Bauteile komplett abgeschnitten und die neuen Balkone thermisch getrennt wieder an den Bestand angeschlossen. Ein wärmedämmendes Verbindungselement von Schöck hat die auf zwei Stützen ruhende Konstruktion kraftschlüssig mit der Altsubstanz verbunden. Zur Aufnahme der geplanten Balkonplatte wurde an dieses Element ein Adapter montiert, der nach Fertigstellung der Dämm-Maßnahmen nur noch sehr dezent aus der Fassade herausschaut. Die an der Vorderseite aufgestützten Balkonplatten konnten somit einfach eingehängt werden.

Neben der Herausforderung, die Anlage mit nur zwei vorderen Stützen anzuschließen, kam zudem ein enger zeitlicher Rahmen hinzu. Aufgrund dieser Anforderungen entschloss sich das beauftragte Architekturbüro Keck und Lorch (Stuttgart) für die Verwendung des Anschlusssystems von Schöck. Zuerst wurden die Wandanker an die Decke angeschlossen. Nach kompletter Fertigstellung des Gebäudes erfolgte die Montage der Balkone, die sich schnell realisieren ließ. Das System bietet zwei entscheidende Vorteile: eine einfache Montage sowie eine optimale thermische Entkoppelung der Balkonanlage von der Altsubstanz. Auf diese Weise wurden insgesamt 44 Balkone erneuert. Für die Mieter konnte damit zusätzlicher Wohnkomfort, statische Sicherheit und Wärmeschutz erzielt werden.

Balkonmontage mit System

Die nachträgliche Montage von Balkonen an Bestandsgebäude ist eine technisch aufwändige Arbeit. Neben der genauen Zustandsanalyse des Gebäudes müssen alle Belange in puncto Statik und Wärmedämmung berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck hat Schöck ein spezielles Projektteam „Vertrieb und Engineering Balkonsysteme“ gegründet, das Planer und Bauherren bei der Balkonsanierung unterstützt. Das Team übernahm auch beim Wohnhaus in Stuttgart die Planung, Konstruktion, Statik und Logistik für die neue Balkonanlage. Die montierenden Firmen erhielten Aufbaupläne, die das vorher erstellte Aufmaß berücksichtigten. Schöck produzierte alle statisch und bauphysikalisch relevanten Anschluss- und Verbindungselemente. Zusätzlich begleiteten Experten von Schöck die Montage und gaben den Gewerken wie Fenster, Gesimsbau und Fassadendämmung genaue Maßangaben vor. Damit konnte eine problemlose Verarbeitung und schnelle Fertigstellung gewährleistet werden.

Baden-Baden, 13. Januar 2009


Bautafel:

Bauherr: Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG), Stuttgart
Generalunternehmer: Gottlob Rommel GmbH & Co. KG, Stuttgart
Fertigteile: Hieber Betonfertigteilwerk GmbH, Wörleschwang
Montage:
Hieber Betonfertigteilwerk GmbH, Wörleschwang
Modernisierungsplanung: Keck und Lorch Architekten, Stuttgart
Anschluss-Systemlösungen: Schöck Bauteile GmbH,
Vimbucher Straße 2, 76534 Baden-Baden
Ausführung: 2007/2008