Innovatives 3-Liter-Haus

Intelligent und ungewöhnlich: Beim Bau eines 3-Liter-Hauses in Bad Tölz kommt jetzt der neue „Schöck Isokorb XT“ zum Einsatz. Das tragende Wärmedämmelement ermöglicht weit auskragende Balkone und zugleich eine energieeffiziente Bauweise. Die wärmebrückenarme Konstruktion ist Teil des umfassenden Energiekonzeptes des im Bauhausstil geplanten Domiziles. Thermische Solar- sowie Photovoltaikanlagen auf dem Flachdach dienen der Warmwasser- und Stromgewinnung. Überschüssiger Strom wird in neu entwickelten Polymerzellen gespeichert. Für die Beheizung des Hauses wird zudem Erdwärme genutzt. Insgesamt erreicht der Bauherr und habilitierte Ingenieur Johannes Fritz damit einen jährlichen Heizölverbrauch von weniger als 3 Liter pro Quadratmeter. Planer und Bauunternehmer erhalten weitere Informationen zum Objekt direkt bei Schöck in Baden-Baden: per Telefon (07223 – 967 471 oder E-Mail (schoeck@schoeck.de).

Auf maximale Energieausbeute setzt Bauingenieur Dr. Johannes Fritz beim Bau seines Einfamilienhauses in Bad Tölz. Das innovative Bauprojekt im Bauhausstil erfüllt dabei nicht nur in Hinblick auf die Energiebilanz hohe Ansprüche: Weit auskragende Balkone mit großen Tragweiten unterstreichen zudem einen hohen gestalterischen Anspruch des großzügigen Einfamilienhauses, das insgesamt eine Wohnfläche von 400 Quadratmetern bietet. Um eine gute Energiebilanz zu gewährleisten, wurden die auskragenden Bauteile im Bereich des Flachdaches sowie die Balkonebene an der Südfassade mit dem neuen Schöck Isokorb XT an das Gebäude angebracht. Das tragende Wärmedämmelement minimiert deutlich die Wärmebrücken und bietet statische Sicherheit. Die Balkonebene ist zudem auf Säulen aufgeständert. „Statisch haben wir es mit sehr großen Tragweiten zu tun. Über dem nach Süden anschließenden Freisitz wird eine freie Spannweite von über neun Metern zu bewältigen sein. Das ist ein klassischer Fall für den Schöck Isokorb, den wir in der neuen Ausführung XT verwenden“, so der Planer.

Wärmebrückenarme Konstruktion

Das Bauteil der Schöck Bauteile GmbH hat im Vergleich zum bisherigen Produktmodell einen von 80 Millimeter auf 120 Millimeter verstärkten Dämmkörper aus Neopor. Zusätzlich sorgt ein hochwertiger Edelstahl mit verbesserter Zugfestigkeit für einen geringeren Stabdurchmesser, so dass die wärmeleitende Querschnittsfläche bei gleicher Tragfähigkeit verringert wird. Als „Wärmebrückenarme Konstruktion“ eignet sich das Bauteil besonders für Bauprojekte mit hohem energetischen Anspruch. Die zusätzliche Dämmleistung überzeugte auch den promovierten Bauingenieur Fritz: „Wir müssen im Winter gegebenenfalls 20 Grad innen und minus 25 Grad außen vernünftig thermisch trennen. Durch den breiteren Korb werden die Isothermen im Mauerwerk geradliniger verlaufen“, so der Planer. Insgesamt wurden bei dem 400 Quadratmeter großen Einfamilienhaus rund 70 Wärmedämmelemente der neuen Generation eingesetzt.

Regenerative Energiegewinnung

Für die Warmwasser- und Stromgewinnung des Einfamilienhauses sorgen Photovoltaik- und thermische Solaranlagen. Die Kollektoren auf dem Flachdach sind dabei auf ein drehbares Aluminium-Grundgerüst mit neigbaren Elementen aufgesetzt, um sie zusätzlich der Sonne nachführen zu können. Damit setzt Fritz vor allem auf regenerative Energiegewinnung: „Fossile Energien werden zukünftig teurer und es muss in Hinblick auf unsere Natur und zukünftige Generationen oberstes Gebot sein, diese einzusparen. Am billigsten erhalten wir Energie von der Sonne. Jede fossile Energie ist letztendlich zwischengespeicherte Sonnenenergie. Die Sonne ist bei dem Bauprojekt der eigentliche Energielieferant“. Primär wird die gewonnene Energie für den aktuellen Gebrauch verwendet.

Überschüssiger Strom wird in neu entwickelten Batterien auf Polymerbasis mit minimalem Platzbedarf gespeichert. „Nach heutigen Kalkulationen werden wir für die gesamte Hausversorgung circa zwei Kubikmeter Raum benötigen, in den wir Energie für maximal drei Wochen einspeisen und diese dann über einen Wechselrichter wieder zu 230 Volt Wechselstrom umwandeln können“, erläutert Fritz. Einen jährlichen Heizenergiebedarf von weniger als drei Litern pro Quadratmeter zu erzielen, ist nicht nur durch eine thermische Solaranlage auf dem Flachdach zu realisieren. Zur Beheizung des Hauses wird zusätzlich Geothermie genutzt: Fünf Bohrungen mit je 100 Meter Tiefe ermöglichen das Ausnutzen vorhandener Erdwärme. Jede Bohrung soll dabei rund fünf Kilowatt Wärmeleistung liefern.

Natürliche Bauweise

Der Rohbau wurde aus Mauerziegeln mit einer Wandstärke von 42,5 Zentimetern errichtet, die einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,20 W/(m²K) sowie eine Wärmeleitzahl von 0,09 W/(mK) aufweisen. Aufgrund der baubiologischen und bauphysikalischen Eigenschaften des Ziegels entschied sich der Planer gegen eine zusätzliche Dämmung der Außenwände.

Baden-Baden, 13. Januar 2008


Bautafel

Architekt: Ingenieurbüro Dr.-Ing. Johannes Fritz, Bad Tölz
Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Dr.-Ing. Johannes Fritz, Bad Tölz
Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Alexander Kaefer, Grafing
Energietechnische Planung: Ingenieurbüro Dr.-Ing. Johannes Fritz, Bad Tölz
Hochbau: Demmel Bau GmbH, Wackersberg bei Bad Tölz
Tiefbau: Thomas Hölzl GmbH, Wackersberg bei Bad Tölz
Bauzeit: 2008-2009
Balkon-Anschluss: Schöck Isokorb XT von der Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden

 

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